Die Töne aus den Gassen und Tavernen, sie fanden damals genauso ihren Weg in die Musikkammern der gehobenen Gesellschaft wie die kunstvoll-komplexen Werke von Tomkins und Byrd, von Orlando Gibbons, JohnBull oder Richard Farnaby .
Musik: Anonymus, Variations on the Romanesca
Im Beihefttext von Mahan Esfahani findet sich eine deutliche Spitze gegen allzu puristische Ansichten zur historischen Aufführungspraxis: Die Musik aus der frühen englischen Blütezeit des Cembalospiels eigne sich durchaus auch zur Interpretation auf dem modernen Klavier, wozu er die Pianisten auch einlade.
Zur langsamen Akustikgitarre zählt sie mit lieblicher Stimme die herablassenden Sprüche auf wie die Tagesangebote der Barsnacks: "I’ll be your darling, tits, legs, honey, sweet pea" - Schätzchen, Titten, Beine, Süße, Liebling, mehr ist sie für die Männer nicht, weswegen das dringende Bedürfnis nach einer eigenen Machtdemonstration entsteht und danach, sie alle abzuschütteln, wie ein mechanischer Bulle seine Reiter: "I’m gonna throw you all off me like a mechanical bull, and you’ll be sorry".
Denn dieses One-Hit-Wonder von 1980 hat wahrscheinlich mit dazu geführt, dass man ihn zumindest in Europa als Rockmusiker nie mehr richtig ernst genommen hat, ein sommerlich leicht daherkommendes Kleinod, das die damals größtmögliche Schnittmenge des Pop-Geschmacks besetzte und dem man wochenlang ausgeliefert war: „Take me to the Matador he will know just what it’s for/He will help me with my life he will open every door/When the bull is in the ring you need all the help you can/And the Mariachis sing with the lonely mandoline“ - hier kam zusammen, was Garland Jeffreys aus- und starkmacht: der Reggae- und der Tex-Mex-Einschlag, Karibik und spanisch geprägtes südliches Amerika, Rastalocken, die bei Garland Jeffreys allerdings immer recht kurz waren, und Sombrero.
Alles was ich dazu zu sagen habe: Wahr oder nicht, es ist eine Ehre für mich und mein Bestreben, den Erwartungen, die dieses Gerücht weckt, gerecht zu werden.“4
Wyatt „Bull“ Ruther, ab Mitte 1952 Garners Schlagzeuger, hinterließ eine anschauliche Schilderung: „Erroll und Tatum waren Kumpels.
Die Dokumentation, präsentiert vom krediblen Johannesburger Rapper Spoek Mathambo, gesponsort vom expansiven Energy-Drink-Konzern Red Bull, lässt die lokalen Dancefloor-Akteure von Durban bis Pretoria zu Wort kommen und zeigt ein Land im Aufbruch.