Ausgehend von der seriellen Musik experimentierte Kagel verstärkt mit elektronischer Musik und audiovisuellen Medien. Viele seiner Instrumentalwerke enthalten ungewöhnliche Besetzungen und dramatische Elemente. So spielen die Musiker in "Match für zwei Celli und Schlagzeug" (1964) ein Würfelspiel. Wichtige Beiträge leistete Kagel - u.a. mit "Sur scène" (1960) für das instrumentale Theater.
Seit den 1980er Jahren setzte sich Kagel - z.B. im Orchesterzyklus "Die Stücke der Windrose" (1989-1994) stärker mit tradionellen Formen auseinander.
Tonart | Beitrag vom 06.04.2016
Klangbrücken-Festival ehrt MauricioKagel
Fahrradklingeln und verrutschte Marschmusik
Von Agnes Bührig
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Bei MauricioKagel gerieten Sinfoniekonzerte zur Performance, ersetzten Fahrradklingeln Instrumente, die Marschmusik verlor den Takt.
Unter den Zeitgenossen, die für Akkordeon komponiert (oder Akkordeon-Bearbeitungen legitimiert) haben, finden sich Namen wie Berio, Cage, Globokar, Gubaidulina, Hölszky, Holliger, Kagel, Krenek, Kurtág, Ligeti, Schnebel und Yun.
Krzysztof Penderecki komponierte beispielsweise die Actions for Free Jazz Orchestra und leitete die Aufführung 1971 in Donaueschingen, Maurizio Kagel trat 1980 bei den Berliner Jazztagen
Der Neutöner MauricioKagel ließ in seiner 1969 entstandenen Spott-Hommage "Ludwig van" zum Chorgesang vom "lieben Vater überm Sternenzelt" einen Elefanten die Notdurft verrichten.
Seine musikalischen Obsessionen lebte er stets auf der Bühne aus: von Mozart bis Piazzolla, von MauricioKagels Exotica hinein in den Free Jazz, zu Karlheinz Stockhausen und auf den Spuren (s)eines »imaginären Afrikas«.
Heute vor 150 Jahren: 11.10.1874 Kurz vor der Aufführung von Vincenzo Bellinis "Norma" bricht im Opernhaus in Tiflis ein Feuer aus und führt zur Zerstörung des Gebäudes.