Crossover
Vom Rapper zum Pseudo-Rocker
JanDelay: "Hammer und Michel"
Von Jutta Petermann
Cover des Albums "Hammer und Michel" von JanDelay (Vertigo Berlin)
Die Bläser hat der Hamburger Hip-Hopper, Funkmaster und Reggae-Musiker JanDelay für sein neues Album "Hammer und Michel" aus dem Studio hinaus komplimentiert.
In Russland boomt Heavy Metal mit russischen Texten, im Senegal findet sich eine lebendige Rap-Szene, und Deutschland scheint in der Karibik zu liegen, so erfolgreich sind die heimischen Reggae-Acts von Gentleman über Seeed bis JanDelay.
Denn bei all dem Rockstar-Rummel ist er fleißig (mehr als 40 Platten, dazu Bücher, Bilder, Tourneen) und heiligt die Familie - Mama und Papa hat er ein Album gewidmet; zudem gelingt es ihm immer wieder, die disparate deutsche Rock- und Popfamily um sich zu scharen, von Nena über JanDelay bis Helge Schneider.
Wenn es stimmt, was BVMI-Chef Dieter Gorny zu Beginn der Show sagte, dass es der deutschen Musikwirtschaft 2014 zum ersten Mal nach 14 Jahren Siechtum und Umsatzrückgang wieder besser geht, die "Herausforderungen" der digitalen Revolution angenommen worden seien und sich "kreative Talente" versammeln sollen, um die "künstlerische und kulturelle Vielfalt" zu sichern - warum wird dann bei der Leistungsschau mit ewig gleichen Gesichtern (Helene Fischer, JanDelay, Peter Maffay, Tote Hosen, Lena, Tim Bendzko) so furchtbar öde und vorhersehbar auf Nummer sicher gespielt?
Heute vor einem Jahr: 7.10.2023 Beim Supernova-Festival in der Nähe des Kibbuz Re’in Israel töten radikalislamistische Hamas 364 Menschen und entführen 40 Geiseln in den Gaza-Streifen.