Die brachten sie mit nach Nordamerika, nach Barbados, Jamaika und in andere Kolonien in der Karibik, wo sie sich mit der einheimischen Musik mischte und außerdem mit der der portugiesischen und spanischen Kolonisatoren.
Auch bekannt dürfte sein, dass Rihanna von der kleinen Karibikinsel Barbados kommt, und wer sich ihre ersten Musikclips von vor sechs Jahren angesehen hat, wird zumindest bemerkt haben, dass sie verstörenderweise gerne braun glänzende Perlonstrümpfe mit Silhouetten-Form-Effekt trägt und sich anfänglich beim Intonieren mimisch an Whitney Houstons legendärem Nasenrümpfer orientiert hat.
Auf Talk The Talk begnügt sich die aus Barbados stammende Sängerin damit, offensiv Oralsex einzufordern, herumzustöhnen und aufzuzählen, wo überall sie den Akt mit ihrem Partner ausgeführt hat (Bett, Sofa, Boden).
ANTI“ ist eine Platte, die allen das Gefühl gibt, das hier etwas nur für sie dabei ist: für die Latino-Community in den USA, die gerade den Durchbruch von Reggaeton in den Popmainstream abfeiert; für die Fans in der Karibik, für die die in Barbados geborene Rihanna ein paar Zeilen auf Patois singt; für die HipHop-Nerds, die sich über die neuesten Beats ihrer Lieblingsproduzenten austauschen.
Eine "Wannabeyoncé" sei die Sängerin aus Barbados zu Beginn ihrer Karriere noch gewesen, schreibt John Seabrook in seinem Buch "The Song Machine" über die Pop-Mechanismen der Gegenwart.
Teenie-Stars morphen stellvertretend für ihre Fans von liebenswürdigen, pickellosen Herzensbrechern zu Sexmonstern, die mit wechselnden Starlets nach Barbados fliegen, Marihuana rauchen und Hotelzimmer verwüsten.