Der Bankier und HobbymusikerJim Stewart aus Memphis gründete mit seiner Schwester Estelle Axton1959 das Label "Satellite", auf dem er zunächst ohne Erfolg Country- und Rockabilly-Titel. produzierte. Als er Ray Charles’ "What ’d I say" hörte, begann er sich für "Black music" zu interessieren. Stewart, der behauptete, als Weißer durch die extreme Rassentrennung in den Südstaaten den ersten Schwarzen als Erwachsener kennengelernt zu haben, und seine Schwester nannten ihr Label nun STAX (aus Stewart und Axton, gleichzeitig klingt dies wie "Stacks", die Stapel von Schallplatten auf den -wechslern) und stellten eine Studiogruppe weißer und schwarzer Musiker aus Memphis, die "Mar-Keys" zusammen und produzierten mit ihnen sowie Rufus und seiner Tochter Carla Thomas einige Singles, wovon schon die zweite ("Gee whiz") ein Hit wurde. Der KeyboarderBooker T. Jones komplettierte die "Mar-Keys", die nun unter dem Namen "Booker T. and the MGs" eigene Hits landeten. 1962 fragte der Chauffeur des Sängers Johnny Jenkins, ein gewisser Otis Redding nach der Probe, ob er einen Song vortragen dürfte. Er durfte und noch am selben Abend wurde sein erster Hit, "These arms of mine" eingespielt.
Doch jetzt soll alles anders werden: An der Adresse 926 East McLemore steht seit kurzem eine detailgenaue Kopie jenes Capitol-Filmtheaters, in dem in den sechziger und siebziger Jahren die Studios der legendären Soul-Plattenfirma Stax untergebracht waren.
Bild: AP)
Der weiße Sohn eines Lastwagenfahres mit der schwarzen Stimme
Die "Elvis at Stax"-Box von 1973
Von Klaus Walter
Elvis Presley, King of Rock ’n’ Roll, hat vor fast genau 40 Jahren "Elvis at Stax" produziert.
Aber neben dem Rock’n’Roll haben wir ja noch das Stax-Label hier in Memphis: Stax ist mittlerweile ein Soul-Museum, war in den 60ern und 70enr sehr erfolgreich: Aretha Franklin, Al Green, Isaac Hayes, Otis Redding, Sam & Dave, Booker T & The MGs, Rufus Thomas – der Einfluss von Memphis auf die Musik ist unglaublich – und die Leute scheinen immer nur auf Elvis zu schauen.
Als Isaac Hayes zu Stax stieß - als Hintergrundmusiker bei Aufnahmen von Otis Redding -, herrschte eine euphorische Aufbruchsstimmung im Süden der USA.
Auf einer Europa-Tournee, organisiert von seinem Label Stax, erfuhr er erstmals, wie auch ein weißes Publikum außer sich geriet, wenn er und seine schwarzen Kollegen Soul spielten.
Daptone setzt auf den archaischen, puristischen Sound der 1960er und 1970er Jahre, als Labels wie Motown und Stax die Popmusik breiter gesellschaftlicher Schichten bestimmten.
Die Songs auf dem neuem Album, das diese Woche erscheint, klingen psychedelischer und verspielter als die des Debüts, wobei der Sound weiterhin an das goldene Zeitalter von Motown und Stax anknüpft.