Sophy Roberts begibt sich auf die Suche nach vergessenen Klavieren in Sibirien. Was wie eine verrückte Idee klingt, ein Abenteuer, für das es so keine Vorbilder gibt, wird zu einer Reise in die Geschichte, Musikgeschichte, Geographie, Naturkunde eines Landes, das in seiner unendlichen Weite alles Vorstellbare übertrifft.
Zentrales Thema der Autorin Sophy Roberts ist ihre Spurensuche nach der Musik Russlands, nach der Liebe seiner Menschen zur Musik. Ihr besonderes Interesse gilt dabei den „vergessenen Klaviere(n)“ oder treffender „lost pianos“, wie es im englischen Originaltitel heißt. Die Autorin erzählt über das Bestreben Katherinas der Großen eine Musikkultur zu schaffen nach dem Vorbild der europäischen.
Der eigentliche Siegeszug des Klaviers, die Pianomanie, wird eingeleitet durch Franz Liszt und sein begeistert gefeiertes Konzert in St. Petersburg im Frühjahr 1842. Wenig später gründet Anton Rubinstein die Kaiserlich-Russische-Musikgesellschaft und bald darauf eröffnet er das erste Konservatorium in St. Petersburg. Pjotr Iljitsch Tschaikowsky, Nikolai Rimsky-Korsakow, César Cui, Modest Mussorgski, Alexander Borodin sind die Namen russischer Komponisten, die „eine neue, von tiefster Ernsthaftigkeit geprägte nationale Identität für die russische Musik“ schaffen.
Das Klavier wird für die Menschen zu einem Prestigeobjekt, der Beruf des Klavierstimmers wird konzessioniert, Klaviere aus Europa werden importiert, eigene Produktionen folgen.
Roberts Forschungen beschränken sich nicht auf das Auffinden alter Instrumente und ihrer bewegten Geschichte. Auf ihrem Weg begegnet sie den Gräueln der Vergangenheit, dem Schicksal unzähliger Menschen, die in der unwirtlichen Landschaft
Sibiriens gelitten haben, aber auch der rauen Schönheit seiner Natur.
Mit „Sibiriens vergessene Klaviere“ ist Sophy Roberts ein Buch gelungen, das den Leser gefangen nimmt wie wohl kaum sonst ein Reisebericht.
◼ Themenseite Sibiriens vergessene Klaviere (mit Leseprobe)
◼ Sibirien in "Worlds of Music"
◼ Klavier in "Worlds of Music"
veröffentlicht am 04. April 2022
![]() | I’m The Putin-Man Wer Randy Newman 2017 im Song "Putin" gut zugehört hat, konnte ahnen, wohin das Ego des Kreml-Herrschers führen wird. Randy Newman erhielt einen Grammy für "Putin" und Greil Marcus sah Kurt Weill und Bertolt Brecht "vor Freude in ihren Gräbern tanzen". Newmans Warnung vor dem notorischen Lügner, Kriegsverbrecher und Diktator blieb folgenlos - nun steht die Welt hilflos vor dem Geschehen in der Ukraine. |
![]() | BONE MUSIC ... und was riskierst du für deine Musik? Nach dem Ende des 2. Weltkriegs bis Mitte der 1960er Jahre blühte in der Sowjetunion ein besonderer Schwarzmarkt: Zensierte Musik, von Bill Haleys "Rock around the Clock" bis zu russischen Gangsterliedern, wurde auf ausrangierte Röntgenaufnahmen kopiert. Der britische Musiker Stephen Coates stieß 2016 auf einem Berliner Flohmarkt auf Bone Music-Aufnahmen. |
◼ Mein 'Worlds of Music'
◼ Suche/Register
◼ Kalenderblatt 29. Mai