Seit Beginn der 1980er Jahre betrachten zahlreiche Medien und Interessenverbände es als ihre Aufgabe, einen Sommerhit des Jahres zu ermitteln. Die Kriterien sind: Ohrwurmcharakter (so dass den Song nach dem Sommer oft niemand mehr hören möchte - viele Sommerhits sind One-Hit-Wonder), überschaubarer, leicht mitsingbarer Text sowie Tanzbarkeit (damit er in den Großraumdiskotheken auf Ibiza und Mallorca gespielt werden kann). Häufig wird mit dem Sommerhit ein neuer Tanzstil kreiert (z.B. Lambada) oder wiederbelebt. In Deutschland benennt die GfK Entertainment seit 2014 den offiziellen Sommerhit.
Tonart | Beitrag vom 27.07.2017
Sommerhits 2017
Vier Silben für die Welt
Von Christoph Möller
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Es gibt Millionen Songs auf der Welt, doch im Radio läuft: "Despacito".
Um eine Zeile aus dem Sommerhit „Deutschland isch stabil“ von Teddy Teclebrhan zu leihen: Der Trick war, aus der „Pandenie ein Panini“ zu machen, und das hieß gerade nicht, in Sorglosigkeit zu flüchten.
Umschließlich als Gnarls Barkley mit Crazy auch noch den Sommerhit des Jahres 2006 hinzulegen, der wie eine Retro-Soul-Hymne knarzte und rhythmisch doch so kühl, elastisch und präzise vorwärts federte, wie es dem Pop eben erst die zeitgenössische elektronische Musik beigebracht hat.
Charakteristisch für den Ska ist die durchlaufende, den Offbeat betonende Rhythmusgitarre - ironischerweise gilt Ernest Ranglin als der Erfinder jenes verdoppelten, wie im Echo angeschlagenen Akkords, der bis heute unter Rockmusikern fälschlich für das entscheidende Element karibisch angehauchter Sommerhits gehalten wird.
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Diese "Cumbia digital" erobert immer mehr die europäische Klubszene und es ist durchaus denkbar, dass aus dieser Ecke demnächst die ein oder andere Produktion den Sprung in den Mainstream schafft und vielleicht gar Deutschland einen ersten Cumbia-Sommerhit verschafft.