Der ungarisch-deutsche Komponist und Klaviervirtuose erhielt von seinem Vater, der bei der Familie Esterházy angestellt war, die ersten Klavierstunden. Schon bald studierte er in Wien Klavier bei Carl Czerny und Komposition bei Antonio Salieri. In Paris, wohin er 1823 mit seinen Eltern gezogen war, wurde er bereits als Klaviervirtuose gefeiert. Hier nahm er Kompositionsunterricht bei Ferdinando Paer und Anton Reicha. Liszt lernte Berlioz, Chopin, Victor Hugo und Heinrich Heine kennen, die wichtigste Begegnung war für ihn jedoch der erste Pariser Auftritt von Niccolò Paganini (1831), dessen Violin-Technik er auf das Klavier übertragen wollte. Aus seiner zehnjährigen Beziehung zu der Gräfin und Schriftstellerin Marie d’Agoult (Pseudonym: Daniel Stern) gingen drei Kinder, darunter Cosima Wagner hervor, die zunächst Hans von Bülow und später Richard Wagner heiratete.
Ab 1839 reiste Liszt als gefeierter Klaviersolist durch Europa und gastierte u.a. in Moskau, Lissabon, Istanbul, Dublin. 1848 wurde er Hofkapellmeister in Weimar, wo er sich für zeitgenössische Musik stark machte.
1861 ging er nach Rom und ließ sich zum Priester ausbilden. Nach zehn Jahren in Rom hielt er sich daneben auch in Weimar und vor allem in Budapest auf. Franz Liszt starb 1886 in Bayreuth.
In seinen Kompositionen schuf er völlig neue chromatische Akkordverbindungen und entwickelte die Variationstechnik weiter. Liszt führte auch den Terminus "sinfonische Dichtung" ein. Seine Musik beeinflusste Richard Wagner und Richard Strauss, seine Werke deuten den späteren Impressionismus und die Musik des 20. Jahrhunderts bereits an.
Liszt komponierte ca. 350 Werke und fertigte etwa 200 Bearbeitungen und Transkriptionen vor allem für Klavier an. Zu seinen Klavierwerken zählen die "Ungarischen Rhapsodien" (1847-1885, die letzte blieb unvollendet), die "Liebesträume" (1850) und die "Études d’exécution transcendante" (die zwölf "großen Etüden", 1851). Zeittafel (16)
Kontext
Albeniz,Isaac | Allgemeiner deutscher Musikverein | Bülow,Hans von | Chopin,Frédéric | d’Agoult,Marie | Klavier | Klaviervirtuose | Komposition | La Campanella | Liebesträume | Liszt-Haus Weimar | Mazeppa | Missa Solemnis (Liszt) | Neudeutsche Schule | Raff,Joachim | Rhapsodie | Sand,George | Ungarische Rhapsodien | Wagner,Richard | Weimar | Kategorie "Liszt,Franz"
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Liszt war der erste moderne Pianist (...) Was Euklid für die Geometrie, ist Liszt für das Klavier.
Alan Walker
"Die h-Moll-Messe ist der Mont-Blanc der Kirchenmusik – höher kann man in der abendländischen Musik nicht hinaus."
Franz Liszt
Stand: 06.12.2024, letzte Änderung: 29.11.2024
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