30.04.18
Musik
Gestrig, uncool, unsexy: Das Ende der E-Gitarre
Tino Lange
Die Gitarrenbauer Gibson und Fender kriseln, die Jugend hört Hip-Hop und Electro – ein Nachruf auf Stratocaster & Co.
Kurz nach der Esquire (im Laufe der folgenden Jahre auch als Broadcaster, Nocaster und eben Telecaster bekannt) entwickelte er den ersten Precision-Bass und 1954 kam mit der Stratocaster eine weitere E-Gitarre auf den Markt - wie die Telecaster ein Instrument, das wir uns heute in Pop, Rock, Jazz oder Blues kaum wegdenken können.
Der Fender Precision prägte den Sound moderner Popmusik
Als Jimi Hendrix 1967 beim Monterey Popfestival sein Fender-Instrument mit Benzin und Prügelattacken traktierte, war die sogenannte Stratocaster längst die vielseitigste und meistverkaufte E-Gitarre der Welt.
Er sog alle musikalischen Einflüsse seiner Umgebung auf und vertraute sie der Umschmelzkraft seiner weißen Fender-Stratocaster an: vom frühen Heavy-Pop der Yardbirds-Jahre, dem rabiaten Bluesrock der Jeff Beck Group mit Rod Stewart und Ronnie Wood, dem kurzlebigen Power-Trio Beck, Bogert & Appice über die Fusionjazz-Manifeste mit George Martin, über Funk und Disco, Trance und Electronica, über Giacomo Puccini („Nessun Dorma“)
Nur eine Stratocaster
Ganz sicher nicht, sonst hättest du dir endlich mal eine neue Gitarre leisten können - also ehrlich: Schon Amateurgitarristen haben mindestens zwei bis drei Werkzeuge im Waffenschrank: Und du?