Kalenderblatt | Beitrag vom 06.11.2015
Komponist EdgarVarèse
Vaterfigur der radikalen Nachkriegsavantgarde
Von Wolfgang Schreiber
Nicht wie Experimente habe man seine Werke behandelt, sondern wie Exkremente, sagte EdgardVarèse.
Internationales Aufsehen erregte auch sein „Poème Électronique“ für die Weltausstellung in Brüssel 1958, eine Art Gesamtkunstwerk, an dem EdgarVarése und Iannis Xenakis mitbeteiligt waren.
Genau wie Zappa in seiner Highschoolzeit EdgarVarèse hörte und seine Mitschüler dazu zwang, sich Varèse anzuhören, weil er dies für den ultimativen Intelligenztest hielt, ist das Wissen um das Werk Zappas bei Musikinteressierten nach wie vor ein Distinktionsmerkmal.
Er trat mit seinen Gruppen beim Holland Festival und den Donaueschinger Musiktagen auf, schrieb die Musik zu zahlreichen Filmen, unter anderem zu Murnaus „Faust“-Stummfilm, führte die Werke von EdgarVarèse und Kurt Weill auf und war an Projekten mit dem Cellisten Yo Yo Ma beteiligt.
Am Ende sprach er davon, ein Doppel-Konzert mit Yehudi Menuhin geben zu wollen; er träumte davon, mit dem Komponisten EdgarVarese zusammen zu arbeiten.
In seinem Hauptraum, von Le Corbusier der „Magen“ genannt, kam im Rahmen einer Multimedia-Performance EdgarVarèse’ Poème électronique aus 400 Lautsprechern, die echte und manipulierte Töne wiedergaben.