„Innerhalb einer Komposition mag ich Improvisation überhaupt nicht. Nur im Jazz, also in stilistisch normierten Formen, mit einem vorgegebenen begrenzten Vokabular, kann man damit einiges machen. Das besitzt oft hohe Qualität, ob das nun tonal ist wie bei Louis Armstrong, modal wie bei Miles Davis und John Coltrane oder atonal wie bei Cecil Taylor – es ist ganz große Musik. Aber in komponierterMusik, in meinem Fach, bin ich für genaue Ausarbeitung und Notation wie bei Bach.“
Der Komponist GyörgyLigeti wird 100
STAND 22.5.2023, 10:01 Uhr
Martina Seeber
Der Komponist GyörgyLigeti, der am 28. Mai 2023 100 Jahre alt geworden wäre, hatte als sehr kleines Kind einen Traum: Er war in seinem Kinderzimmer und zwischen ihm und seinem Gitterbettchen war alles mit einem „dünnfaserigen, aber dichten und äußerst verwickelten Gewebe ausgefüllt“.
Seine Wahl fiel dabei nicht ohne Grund auf die Musik des ungarischen Komponisten GyörgyLigeti, eines Astronauten des Hörraums, eines Erforschers von Mikrointervallen und Clustern.
Bereits vor diesem offiziellen Einstand, sozusagen als Vorpremiere, hatte er sich an der Elbe mit einer halbszenischen Produktion von GyörgyLigetis Oper «Le Grand Macabre» mit Nachdruck in Erinnerung gebracht.
Vuvuzelas
Weltmeisterliche Röhren
Die Fußball-WM schafft, was Stockhausen und Ligeti immer versucht haben: Vuvuzelas öffnen den Massen die Ohren und befreien sie vom Zwang zur Harmonie.
Doch ihr Lehrer Gyoergy Ligeti, eine Autorität in der Neuen Musik, brüskierte die angehende Komponistin: Er empfahl ihr, alle Stücke wegzuwerfen und ganz von vorn zu beginnen:
Als ich zu Ligeti kam, also, die Zeit was sehr, sehr schwierig.