Die 1781 in MünchenuraufgeführteOper in drei Akten "Idomeneo, König von Kreta" von Wolfgang Amadeus Mozart beruht auf einem antiken Stoff: König Idomeneo strandet bei seiner Heimkehr vom trojanischen Krieg, kann sich jedoch retten. Zum Dank verspricht er dem Meeresgott Poseidon, ihm den ersten Menschen zu opfern, der ihm begegnet. Zu Idomeneos Schrecken trifft er auf seinen Sohn, Idamante. Nach komplizierten Verwicklungen und Abenteuern lässt sich Poseidon umstimmen: Idomeneo muss jedoch die Macht sofort an seinen Sohn übergeben.
2006 wurde eine Inszenierung der Deutschen Oper Berlin, in der König Idomeneo die abgeschlagenen Köpfe von Jesus, Buddha, Poseidon und Mohammed präsentiert, aus Furcht vor islamistischen Reaktionen abgesetzt.
Erstaunlich, dass er selbst nach Jahren im schweren Fach die Leichtigkeit für die Ausführung von Koloraturen (etwa als Idomeneo) oder von Trillern (als Carlo in Verdis Oper) nie eingebüßt hat.
fragt Mozart im Januar 1781, mittlerweile in München, wo er während der Arbeit am Idomeneo sogar noch eine Arie für das Theater des neuen Freundes komponiert hat.
Ob man Julia Jones in diesem Frühjahr mit Mozarts Idomeneo an der Frankfurter Oper erlebt hat oder Anu Tali am vergangenen Wochenende als Debütantin beim Konzerthausorchester Berlin (mit Sibelius) - stets haftet den Pultarbeiterinnen etwas Zackiges, Soldatisches an, eine Art Überakkuratesse.
Diese Geschichte kann ja sowieso niemals gut ausgehen, jedes lieto fine ist immer nur aufgeklebt: bei Mozarts „Idomeneo“ ebenso wie bei Glucks „Iphigenie“ oder Händels „Jephtha“-Figur.
Tonart | Beitrag vom 31.03.2015
Dramatik ohne Eitelkeit
Die Johannespassion mit René Jacobs
Von Haino Rindler
Dirigent und Spezialist der barocken Musik René Jacobs während der "Idomeneo" Premiere am Wiener Theater am 13.11.2013. (
Er schrieb es in München im Dunstkreis seines "Idomeneo" für einen hervorragenden Oboisten, der in dem Quartett viel Raum zur instrumentalen Selbstdarstellung erhält.