Darum nur so viel: HermannScherchen, Exponent der erbarmungslosen Darmstädter Avantgarde, hat die Oper König Hirsch des jungen, romantischen Hans Werner Henze nicht »abgelehnt«.
Größer als zu einer der frühesten Aufnahme dieser Sinfonie könnte der Kontrast nicht sein: HermannScherchen dirigiert 1953 den zweiten Satz nicht nur, wie verlangt, »stürmisch, mit größter Vehemenz«.
ein etwa viertelstündiges Pionierwerk, das Rascher in Hannover, in Berlin (mit den Philharmonikern unter Eugen Jochum) und in Straßburg (unter HermannScherchen) aufführte.
Den künstlerischen Rang hat sich Hartmann beharrlich erarbeitet, zwei bedeutende Musiker werden seine Mentoren: der Komponist Anton Webern, bei dem Hartmann während des Zweiten Weltkriegs in Wien wochenlang privaten Unterricht nahm, und HermannScherchen, der große Dirigent und Lehrmeister des Neuen.
Vor allem aber ist die 5. Sinfonie von Gustav Mahler ein großartiges, ausuferndes und ungemein polyphon gearbeitetes Werk, das Orchester und Dirigenten jedes Mal neu vor große Herausforderungen stellt, was Klangbalance, Klarheit und Emotionalität angeht - zu hören sind Ausschnitte aus Interpretationen von Bruno Walter, HermannScherchen, Leonard Bernstein, Claudio Abbado, Michael Gielen, Roger Norrington, Simon Rattle und Riccardo
HermannScherchen, der undogmatische Anwalt neuer Musik, dirigierte entgegen der Gesinnungspolizei die 4. Sinfonie 1934 in Winterthur, während der jüdische Dirigent Otto Klemperer den «ursprünglichen und kompromisslosen» Komponisten 1937 in Los Angeles verteidigte.
Er empfand die Musik als eine Mischung aus Schönberg und Mahler, war voll tiefer Bewunderung und ließ sich durch HermannScherchen dem liebenswürdigen, bescheidenen Alban Berg vorstellen.
Am Mikrofon: Herbert Haffner
Borchard studierte in Deutschland bei Eduard Erdmann und HermannScherchen, leitete zunächst gelegentlich Arbeiterchöre und korrepetierte an der Städtischen Oper bei Bruno Walter und an der Staatsoper bei Otto Klemperer in Berlin.