Der bereits zu Lebzeiten umstrittene deutsche Komponist wurde 1813 in Leipzig geboren und von Thomaskantor C. T. Weinlig musikalisch ausgebildet. Ab 1833 war er an mehreren Opernhäusern ( u.a. Würzburg, Magdeburg, Königsberg und Riga) angestellt und komponierte seine ersten Opern und Orchesterwerke. 1939 verließ er Riga hochverschuldet. Auf der Schiffsreise nach London entwickelte er die Idee für die Oper "Der fliegende Holländer". Über London kam er nach Paris, wo er Hector Berlioz kennenlernte und die Faust-Ouvertüre komponierte. Am Hoftheater in Dresden, wohin er 1842 als Königlicher Hofkapellmeister umzog, feierte er erste Triumphe mit "Rienzi" und "Der fliegende Holländer" (1843).
Kontroverse Reaktionen rief er mit "Tannhäuser" (1845) hervor. Hierbei fand er Unterstützung bei Franz Liszt, der weitere Aufführungen in Weimar ermöglichte, wo auch die Premiere von "Lohengrin" 1850 stattfand. Aufgrund seiner Teilnahme an der Revolution von 1848 wurde er polizeilich in Preußen gesucht und ließ sich - nach einer kurzen Zeit in Weimar - in Zürich nieder, wo er die Arbeit am "Ring der Nibelungen" begann und "Rheingold" (1853) und "Die Walküre" (1856, mit dem "Walkürenritt") verfasste.
Die Affäre mit Mathilde Wesendonck inspirierte ihn zum Drama "Tristan und Isolde", das 1865 von Hans von Bülow in München uraufgeführt wurde. Die privat angespannte Situation führte zu kurzen Aufenthalten in Venedig, Luzern, Paris, Wien und Biebrich, bis er 1864 von Ludwig II. nach München berufen wurde. Dort beendete er "Die Meistersinger von Nürnberg" und nahm die Arbeit am "Ring" wieder auf.
1870 heiratete er Liszts Tochter Cosima, die vorher mit Hans von Bülow verheiratet war und zog mit ihr und Sohn Siegfried 1872 nach Bayreuth, wo er zwei Jahre später die "Götterdämmerung fertigstellte. Der "Ring" wurde 1876 von Hans Richter uraufgeführt.
Nach seinem letzten Musikdrama Parsifal reiste Wagner 1882 nach Venedig, wo er ein Jahr später starb. Wagner war einer der wichtigsten Vertreter des Musikdramas der 19. Jahrhunderts und brachte zahlreiche Neuerungen wie die Leitmotivik und erweiterte Harmonik ("Tristan-Akkord") ein. Daneben war er auch als Musiktheoretiker produktiv und verfasste zahlreiche Schriften und Bücher (u.a. "Oper und Drama" (1850/51)).
Als Mensch war Wagner rücksichtslos: Er scheute sich nicht, Freunde, Familie und Unterstützer für seine Zwecke zu benutzen. Für die Nationalsozialisten wurde er mit seinen "germanischen Themen" zum idealen Komponisten. Der Antisemitismus Wagners findet Ausdruck in seiner Publikation "Das Judenthum in der Musik" (1850) und ist Grund dafür, dass Wagners Musik noch heute in Israel unerwünscht ist. Zeittafel (31)
(...)Kontext
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Richard Wagners Musik ist viel besser als sie klingt.
Mark Twain
"Das älteste, echteste und schönste Organ der Musik,
das Organ, dem unsere Musik allein ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme."
Richard Wagner
"Ich kann nicht so viel Musik von Wagner anhören. Ich hätte sonst den Drang, Polen zu erobern."
Woody Allen
"Die Oper ist ein Irrtum; denn in diesem Kunstgenre ist ein Mittel des Ausdrucks - die Musik - zum Zweck, der Zweck des Ausdrucks - das Drama - aber zum Mittel gemacht."
Richard Wagner
"Wagner war antisemitisch, aber seine Musik nicht."
Daniel Barenboim
"Wagner hat wundervolle Momente, aber schreckliche Viertelstunden."
Rossini
„Es ist schwer, Schlüsse zu schreiben. Beethoven und Wagner konnten es. Es können nur die Großen. Ich kann’s auch.“
Richard Strauss
"Wenn man nicht Wagner in Bayreuth gehört hat, hat man gar nichts gehört."
Gabriel Fauré in einem Brief (1884)
"Bruckner! Er ist mein Mann!"
Richard Wagner
Stand: 10.09.2024, letzte Änderung: 12.08.2023
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