Anne de Joyeuse und seine Frau Marguerite de Vaudémont-Lorraine tanzen eine Pavane am Hof des französischen Königs Heinrich III.: Der höfische Paartanz im 4/4-Takt wurde wahrscheinlich nach der italienischenStadtPadua benannt. Die Pavane entstand Anfang des 16. Jahrhunderts (1508 findet sich im Lautenbuch von Joan Ambrosio Dalza die erste Erwähnung) und wurde besonders bei Hochzeiten, oft in Verbindung mit der schnelleren Galliarde gespielt. Als Instrumentalform war sie bei englischen Komponisten wie John Bull, Dowland und William Byrd beliebt.
Die amerikanische Expertenkommission, die den Großkanon der Musik zusammenstellte, bewies einen passablen Klassikgeschmack – einzig die Berücksichtigung von Anthony Holbornes Renaissance-Pavanen wirkt ein bisschen durchgeknallt.
dessen Text nachträglich der Melodie der Lachrimae-Pavane unterlegt wurde, beschreibt die Verzweiflung des Sprechers in den Bildern der Tränen und Seufzer und vor allem in der Antithese von Licht und Dunkel.
Der spanische Autor Sergio Fernández Bravo schrieb dazu, das Stück sei „wie eine Pavane, lento, feierlich, voller Träume und Hinweise auf eine Vergangenheit, die in die Geschichte eingetaucht ist.“
Im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen sind die Stücke (Pasacalles, Espanolettas, Pavanas, Gallardas
Stimmung
Santiago de Murcia
Alfabeto-Mischtabulatur
und Folias) im Punteado-Stil gehalten.
Dessen Pavane und Galliarde über das aus Italien importierte Harmoniemodell des Passamezzo-Tanzes haben der CD auch ihren Titel „The Passing Measures“ gegeben.
Trillerketten der Orgel rufen künstliche Holzvögel auf den Plan, wie man sie aus Salonens Klavierkonzert kennt; das volle Orchester steigert sich in eine leuchtfarbenfrohe Ekstase hinein; nach einem ruhigeren Orgelsolo erstirbt der „Pavane and Drones“ überschriebene Satz zu den Glissandi zweier Geigen, die wie verglühende Feuerwerkskörper vom dunklen Äther herabsinken.