Eine typische Minstrelbesetzung besteht aus einem oder mehreren Banjos, Akkordeon oder Geige, Bones und Tambourin. In der Mitte des Ensembles saß der Interlocutor, der die Show moderierte. Außen waren Mr. Bones und Mr. Tambo platziert, die für die Witze (auf ihre eigenen Kosten) zuständig waren. Die höchste Popularität erreichten die Minstrelshows zwischen 1870 und 1880. In der Show der Rabbit Foot Minstrels begannen u.a. Bessie Smith und Ma Rainey ihre Karriere. Minstrel Shows beeinflußten auch die Entwicklung des Musical-Genres.
In den Minstrel-Shows, den fahrenden Varietés, war der clowneske Cakewalk - mit schwarzen oder auf schwarz geschminkten Darstellern - eine Paradenummer und gewöhnlich das große Tanzfinale.
Aber lange bevor sich die Rolling Stones aus Großbritannien des afroamerikanischen Blues bemächtigen und der weiße Rock ‘n‘ Roll mit einem schwarzen Beat seinen Siegeszug um die Welt antritt, lange bevor der Teenager zur eigenständigen Popfigur und zahlungskräftigen Hauptzielperson der Musikindustrie wird, entwickelt sich ein ständiger musikalischer Transfer: in Form von Minstrel-Shows und Black Facing, von schwarzem Jazz und weißem Country, von Flappern und Bowery-Kids, von Irving Berlin und Robert Johnson.
Archie Shepp hat diesen ausgestellten Zorn des Hip-Hops als Spätform der minstrelshow bezeichnet - jener Show, bei der geschminkte Weiße ein weißes Publikum unterhielten.
Die Seele dieses Sounds und seine fiebrige Zerrissenheit zwischen Lust und Frömmigkeit hatte er aus dem Gospel extrahiert – und mit seiner dandyhaften Show musste er zwar leider die toxische Tradition der Minstrel-Shows afroamerikanischer Künstler fortführen – letztlich gelang es ihm aber auf diese Weise, ein weißes und schwarzes Pop-Publikum in gemeinsamer, kreischender Ekstase zu vereinen.
Heute vor 4 Jahren: 16.2.2021 Wegen der Festnahme des RappersPablo Hasél kommt es u.a. in Barcelona, Valencia, Palma de Mallorca und Girona zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei. Hasél war wegen Beleidigung der Monarchie und Verherrlichung von Gewalt zu einer Haftstrafe verurteilt worden.