Der 1933 in Doula (Kamerun) geborene "Papa Afrika" zählt zu den einflussreichsten Musikern seines Kontinents. Seine gutsituierte und tief religiöse Familie schickte ihn fünfzehnjährig zur beruflichen und musikalischen Ausbildung nach Frankreich. Bei seinen ersten Engagements als Pianist lernte er dort u.a. Francis Bebey kennen. Zum Saxophon kam Dibango 1953 per Zufall, als ein Freund ihm ein Instrument zum Ausprobieren geliehen hatte. Bereits 1957 brach er sein Studium ab und ging nach Brüssel, wo er Kabasele und dessen "Kalle African Jazz" kennenlernte. 1960 (im Jahr der Unabhängigkeit des Kongos) schloss er sich der Band in Kinshasa an, tourte mit ihnen durch Afrika und spielte etwa 100 Singles ein.
Tonart | Beitrag vom 24.03.2020
Afrojazz-Star ManuDibango gestorben
Weltbürger am Saxofon
Thorsten Bednarz im Gespräch mit Andrea Gerk
Der Afrojazz-Star ManuDibango ist mit 86 Jahren an den Folgen einer Coronainfektion gestorben.
ManuDibango trifft man in Paris nicht nur, wenn er selbst Konzerte gibt: Auch mit über 75 ist er ein gern gesehener Gast in zahlreichen Restaurants und Jazzklubs.
ManuDibango – solide wie ein Fels
Der Altmeister der afrikanischen Musik pfeift auf Stil-Schubladen und mischt zusammen, was die Menschen zum Tanzen bringt.
Und nur zwei mal ging die Auszeichnung überhaupt an afrikanische Musiker – pardon, Musikerinnen: 1993 an Miriam Makeba, im März wird sie 70, und 1998 an Cesaria Evora, jetzt auch schon 60. Von Männern keine Spur, kein Ali Farka Touré, kein Youssou N`Dour, auch nicht ManuDibango oder Hugh Masekela – und das zu Recht.